Welt

Frauenlauf in Ludwigshafen

Passender hätte es nicht sein können, beim Frauenlauf in Ludwigshafen siegte die Lokalmatadorin Fabienne Amrhein. Sie haben richtig gelesen: Amrhein! Die junge sympathische Sportlerin (EM-Elfte im Marathon) siegte auch direkt am Rhein, optimalerweise sogar direkt an der Rhein-Galerie. Zufälle gibts……

Allerdings fragt man sich doch als Sportbegeisterter, warum gibt es überhaupt Frauenläufe? Vor meiner Gattin überlegte ich laut und sagte, ist das wohl, weil Frauen weniger laufen, weil sie allgemein nicht laufen – oder gar aus emanzipatorischen Gründen; damit Frauen auch mal gewinnen können oder im Mittelpunkt stehen. Meine Frau unterbrach mich und sagte – damit sie mal nicht gegen Männer laufen müssen – aha. Aber laufen Frauen immer gegen Männer, stehen sie immer im Schatten der Männer? – Heißt es nicht auch in einem Lied – ‚Fraun regieren die Welt….‘

 

Frauenlauf LU-2

Wenn man so bei der Anmeldung die Teilnehmerinnen beobachtet hat, so waren richtig athletische, durchtrainierte Frauen dabei, aber auch solche, die man figürlich nicht gerade bei einem Laufwettbewerb erwartet hätte. Kurzum, es waren alle Frauentypen – junge, alte, dicke, dünne – vertreten. Mithin konnte man sagen, es ging ein Querschnitt der Frauen(-bewegung) an den Start. Zum einen konnten die Frauen sich für 3,5 km Walking entscheiden oder 6,3 Km Running. Wie bei vielen anderen Laufwettbewerben auch, nahmen das nicht alle so ernst, so dass manche die 3,5 km nicht gewalkt sondern gerannt sind und somit der Siegerin Fabienne Amrhein  beim Zieleinlauf fast noch in die Quere gekommen waren. Im Ziel wurde auch gleich unter den Walkerinnen, die ehrlich gegangen waren laut diskutiert, dass diese und jene Frau beschissen habe. Der Veranstalter schritt allerdings ein und versicherte, es haben wohl nicht alle Teilnehmer die Grundregeln verstanden und „Dabeisein ist nun mal Alles“.

Womit wir wieder beim Thema wären. Frauenläufe finden u. A. deshalb statt, weil es Frauen früher untersagt war an Langstreckenläufen teilzunehmen. Manche Teilnehmerinnen bei großen Marathonläufen sind sogar inkognito als Männer gestartet und wurden noch in den 60er Jahren bei Entdeckung sogar aus dem Rennen gezogen und teils auch geprügelt. Laufen galt für Frauen als gesundheitsschädlich, so wie es bei vielen anderen Sportarten auch hieß, z. B. beim Fußball. Auch heute ranken sich gerade um den Frauenfußball noch etliche Gerüchte und Verschwörungstheorien u. A. dass Frauenfußballerinnen aufgrund der Bewegungsabläufe beim Fußball keine Kinder kriegen könnten.

Wohl zum Zeichen, dass auch andere unterdrückte Frauen bei diesen Läufen willkommen sind, hatte jede Teilnehmerin einen Luftballon in der Hand, den sie beim Start fliegen ließ.

 

Frauenlauf LU-3

Insofern müssen wir alle schauen, dass wir nicht nur den benachteiligten Frauen, sondern auch allen anderen Menschen, denen auf dieser Welt etwas zu Unrecht untersagt wird unter die Arme greifen und deren Unterstützer werden. In diesem Sinne ein schönes Wochenende und gehen Sie auch mal wieder Laufen, denn in Bewegung zu sein, ist gesünder als nur auf dem Sofa zu sitzen.

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