2019, ein kleines Jubiläum! Denn wer hätte gedacht, dass es von Dauer ist, als 2009 der Prototyp von BRUCHSAL.ORG in Form des Wahlkampfblogs zur anstehenden OB-Wahl das Licht der Welt erblickte?
Und es hat sich etwas bewegt in Bruchsal seitdem: Der damalige Spitzenkandidat der CDU, der Düsseldorfer Jurist Florian Hartmann, könnte dies wohl bestätigen, nachdem er damals von vielen unerwartet den zweiten Wahlgang verloren hatte. Wie es stattdessen weiterging, ist hinlänglich bekannt. Sogar der renommierten Wochenzeitung DIE ZEIT war BRUCHSAL.ORG seinerzeit den Artikel „Lokalblogger: Kampf um die Provinz“ wert und man schickte hierfür eigens einen Journalisten los nach Bruchsal, der befand: „Eine Stadt – ein Lokalblatt, so ist es in vielen kleineren Orten. Doch jetzt bekommen die Meinungs-Monopolisten Konkurrenz vom eigenen Publikum. Wie in Bruchsal“.
Alles fließt
Inzwischen hat sich vieles getan und nicht nur haben sogar die damaligen „Meinungs-Monopolisten“ den Sprung ins digitale Zeitalter gewagt, auch an BRUCHSAL.ORG ging die Zeit nicht spurlos vorüber: Nach neun Jahren auf rein ehrenamtlicher Basis war ein Punkt erreicht, wo die kleine Mannschaft den technischen Betrieb der Plattform nicht mehr gewährleisten konnte und ihr Konzept komplett überdenken musste. Auch die Idee des Mitmachjournalismus war an Grenzen gestoßen, mit denen teils auch die großen sozialen Plattformen zu kämpfen haben.
In seinem zehnten Jahr hat BRUCHSAL.ORG die Technik seiner inzwischen auf zwei Plattformen angewachsenen Internetpräsenz outgesourct und konzentriert sich auf das wesentliche: Auf bruchsal.org werden alle relevanten Inhalte für Bruchsal und die Region bereitgehalten. Hier wird im Gegensatz zu anderen Plattformen eine Vielzahl an Quellen verwendet und so alle Nachrichten bequem auf einen Blick dargeboten, alles ganz bewusst auf non-profit-Basis und damit werbefrei* und überparteilich.
Auf blog.bruchsal.org gibt es weiterhin die Möglichkeit für Interessierte ihre eigenen Beiträge zu veröffentlichen und per Kommentarfunktion mit den Leser*innen zu disktutieren. Solche Beiträge werden dann selbstverständlich auch auf bruchsal.org verlinkt. Wozu aber eine solche Blog-Plattform, wo ja bei Facebook eh schon alles zu lokalen Themen in der entsprechenden Bruchsal-Gruppe steht?
Man neigt dazu es zu vergessen, aber Facebook ist ein geschlossenes System, d.h. Mitglieder lesen von und schreiben ausschließlich an Mitglieder mit den bekannten Folgen wie Informationsblasen etc., während blog.bruchsal.org von jedem Internetuser mit jedem Endgerät weltweit gelesen werden kann – ohne Anmeldung und ohne dass die Algorithmen eines amerikanischen oder sonstigen Internetgiganten Einfluss auf Sichtbarkeit, Leserschaft oder Inhalt nimmt.
Klare Kante
Mehr denn je sind unabhängige Medien wichtig, um Populisten und anderen Gegnern unserer Demokratie, die auch in Deutschland in allen Schattierungen auftreten und das Internet längst zu einem Spiegel der oft hässlichen Realität gemacht haben, Paroli zu bieten, wenn auch kaum davon auszugehen ist, dass diese Klientel über den Tellerrand ihrer eigenen Meinungsblasen überhaupt hinausschaut. Auch in der Region genügt ein Blick auf die notorischen, selbsternannten Retter des Abendlands, die auf Plattformen wie Twitter und Facebook in bester Blockwartmanier Pressemitteilungen über Täter „mit südländischem Aussehen“ durch Hervorhebungen markieren, ehe sie gebetsmühlenartig geteilt werden.
2019 steht in Bruchsal die Neuwahl des Gemeinderats an und unübersehbar bringen sich bereits AfD-nahe Kandidat*innen und ihre Gruppierungen in Stellung, um sich auch in Bruchsal als voraussichtlich einzige Alternative (wenn auch rein) um der Alternative willen anzupreisen. Bei BRUCHSAL.ORG sehen wir uns hier weiterhin in einer Position nötigenfalls Zusammenhänge in einer Klarheit beim Namen zu nennen, die wir uns auch von anderen wünschen würden …
Auf die nächsten 10 Jahre!
* BRUCHSAL.ORG hat keinen Einfluss auf eventuelle Werbung, die auf den verlinkten Zielseiten geschaltet wird.