In der JVA Kislau fand am heutigen Sonntag, den 16.09.2018, das alljährliche Hoffest statt.

Im Bereich des Hofladens konnte man sich den landwirtschaftlichen Teil der JVA ansehen. Dort befindet sich u. A. eine Hühner-und Schweinezucht. Im Hofladen werden fast das ganze Jahr über landwirtschaftliche Erzeugnisse an jedermann verkauft.

Heute war sozusagen aber ja auch ein „Tag der offenen Tür“ – natürlich nur für interessierte Besucher und Gäste. Es konnte in einem Zellentrakt der in den nächsten Monaten modernisiert wird u. A. das barocke Bischofsbad und auch verschiedene Zellen von der Ein-Mann-Belegung bis hin zur 6-Mann-Zelle besichtigt werden.

Das Hoffest ist neben wenigen Führungen die einzige Möglichkeit, einmal im Jahr hinter die Mauern des Schlosses zu schauen, es sei denn, man legt es darauf an und wird selbst Insasse. Wer beispielsweise schwarz mit der Bahn fährt und sein Bußgeld nicht zahlt, kann im Endeffekt ganz schnell hier landen. Vielleicht nicht ganz fair, dass ein Arbeitnehmer beispielsweise einen Tagessatz von etwa 100,00 € hat. Also für eine Geldstrafe in Höhe von 300,00 € ersatzweise drei Tage Haft antreten könnte. Ein Obdachloser dagegen einen Tagessatz in Höhe von 10,00 € hätte und demnach für die gleiche Strafe fast einen ganzen Monat einsitzen müsste.

So mancher, der eine Geldstrafe absitzen möchte, ist aber ganz schnell wieder draußen. Ein Bediensteter berichtete uns bei der Führung ,dass einige schon die Haft antreten wollten, im letzten Moment bei der „zwangsweisen Besichtigung“ des Areals aber dann doch lieber die Geldstrafe gezahlt haben (und zwar ganz schnell….)

Wie in jedem Gefängnis sitzen hier aber auch Leute ein, die richtig schwere Verbrechen begangen haben und einige Jährchen „brummen“ müssen.

Jedem, der hier zwangsweise einsitzt bleibt zu wünschen, dass das Leben danach wieder in geordnete Bahnen gelenkt wird.